Going Meta
Zum Begriff «Metamarketing» schrieb die bekannte Marketingkoryphäe Philip Kotler: «… alle Prozesse, die mit dem Versuch verbunden sind, Austauschbeziehungen zu entwickeln und aufrechtzuerhalten, die Produkte/Dienstleistungen, Organisationen, Personen, räumliche Einheiten oder soziale Aufgaben zum Gegenstand haben.»
Beziehungsarbeit
Wichtig in diesem Zusammenhang sind die Worte «alle Prozesse» und «Austauschbeziehung». Der Prozess ist kein willkürlicher, sondern ein durchdachter, geplanter Ablauf verschiedener interdependenten Personen oder Organisationen, die zum Ziel haben eine Beziehung aufzubauen, zu pflegen und auszubauen. Das umfasst alle Stakeholder einer Unternehmung wie z.B. Kunden, Lieferanten, Händler, Mitarbeiter, Behörden, Presse etc. – also eine sehr ganzheitliche, globale und strategische Sicht auf die Kommunikation.
Wer oder was wirklich zählt
Oftmals verliert man sich im Kleinklein von Marketingmassnahmen und vergisst dabei schon mal, einen Schritt zurückzutreten, um zu schauen, was denn eigentlich beim Thema Kommunikation wirklich wichtig und erfolgskritisch ist. Es kann schon mal hilfreich sein zu skizieren, mit wem man als Firma alles kommuniziert, in welcher Regelmässigkeit man dies tut, welche Priorität der Empfänger für die Firma hat, in welche Richtung die Kommunikation fliesst, wie umsatz- und gewinnkritisch die jeweiligen Stakeholders sind usw.
Ein System kartographieren
Auch die Beziehungen unter den Stakeholdern sind interessant. So sind beispielsweise sowohl Handel wie auch Endkunden Stakeholders deiner Firma, und gleichzeitig gibt es auch direkte Kommunikationskanäle zwischen den beiden, welche dich als Firma ausschliessen. Bei diesem Visualisierungsprozess entsteht nach und nach eine Art Landkarte (Stakeholder Map) von Beziehungen, Verbindungen, Kommunikationsflüssen usw., welche die verschiedenen Kommunikationspipelines des Unternehmens aufzeigt.
Wer mit wem, weshalb, für wieviel
Auf dieser Grundlage kann man beginnen zu priorisieren und zu planen. Welche Kanäle kann und möchte man aktiv bewirtschaften? Was soll im jeweiligen Kanal erreicht werden? Mit welchen finanziellen und personellen Mitteln? Welche Kausalitäten können entstehen? Mit welchen Instrumenten und Massnahmen wird gearbeitet? Wie funktionieren die Kontrollmechanismen? Wer ist für was zuständig? Und und und … Man könnte sagen, es handelt sich hierbei um einen klassischen Marketingmix, der die Strategie aber noch viel stärker mit dem bestehenden Ökosystem des Unternehmens abgleicht – quasi ein organischer Marketingmix
Neue Chancen entdecken
Und für was soll das jetzt gut sein?!? Das Visualisieren einer Stakeholder-Map hilft, die verschiedenen Interdependenzen einer Organisation oder Person aufzuzeigen. Oftmals entdeckt man Beziehungen, Verbindungen und Anspruchsgruppen, an die man bis jetzt gar nie gedacht hat. Im Prozess des Mappings kann sich schon mal das eine oder andere Aha-Erlebnis einstellen aus denen sich neue kreative Chancen und Ideen entwickeln lassen. Zudem hilft die Visualisierung, das Marketingbudget sehr zielgerichtet und effizient einzusetzen, ohne dabei ergebnislos ins Nirvana zu kommunizieren.
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