Zwei Schritte vorwärts, einer zurück
Weiterentwicklung und Wachstum bauen meist auf der Erkenntnis vergangener Handlungen auf. Das Zitat von Thomas Edison „Erfahrung nennt man die Summe aller unserer Irrtümer“ hat nichts an seiner Gültigkeit verloren. Trotz aller Statistik, Rechenleistung und Forschung können gerade im Marketing viele Dinge nicht akkurat prognostiziert werden.
Attraktive Illusion einer automatisierten Marketingmaschine
Auch wenn sich gerade im Onlinemarketing viele Berater mit Schlagworten wie Marketing Automation, Salesfunnels, automatisierten Leads etc. anpreisen, sollte man nicht vergessen, dass es vor allem Fehler sind, die die Grundlage bieten, Dinge beim nächsten Mal besser zu machen. Die Idee alles so zu erdenken, zu planen und umzusetzen, dass keine Fehler passieren, ist nachvollziehbar und sinnvoll. In der Realität wird aber vieles nicht funktionieren und einiges schiefgehen, was auf dem Papier perfekt aussah.
Fehler machen nur Anfänger! WTF???
Wir möchten Perfektion, Planbarkeit und Erfolg. „Trial und Error“ wird in unserem Kulturkreis immer noch vielerorts als unprofessionell und stümperhaft taxiert – lieber hängt man der Illusion vom perfekten Plan nach. Fehler passen bei uns nicht zur Idee von Erfolg – im Gegenteil – viele meinen, dass Erfolg nur dank der Absenz von Fehlern möglich ist. Die Realität könnte nicht weiter von solchen Ideen entfernt sein. Dabei sind die eigenen und/oder die Fehler anderer eine der wertvollsten Ressourcen überhaupt. Besonders dank ihnen ist es möglich, Dinge besser zu machen.
Mit KPI’s auf Kurs bleiben
Gerade im Marketing muss dem Controlling ein hoher Stellenwert eingeräumt und von Anfang an mit eingeplant werden. Es sind meist grössere Firmen die mit KPI’s (Key Performance Indicators) arbeiten und erkannt haben, dass man auch im Marketing erfolgskritische Kriterien bestimmen, messen und erfassen kann, um laufende Prozesse zu regulieren und Fehlentwicklungen entgegenzuwirken. Wie viel dies aber mit Optimierung und nicht viel eher mit Reporting und Compliance zu tun hat, sei dahingestellt. Aber auch bei diesen Systemen sind die Bewertung und Interpretation von Kriterien oftmals sehr subjektiv und für KMU in dieser Form nicht praktikabel.
Kein Plan, keine Referenzpunkte
KMU müssen gar nicht so weit gehen, um mit solchen Systemen zu arbeiten. Viel eher sollten sie sich erst mal mit der Idee vom systematischen Erkenntnisgewinn aus Fehlern auseinandersetzen. Leider treffe ich gerade im Bereich Marketing oftmals auf absolute Erkenntnis- und Planlosigkeit. Massnahmen werden viel zu oft intuitiv, ad hoc entschieden und umgesetzt, wobei an so etwas wie Erfolgskontrolle fast nie jemand denkt.
Es könnte so einfach sein
Wenn man den Anspruch hat, dass Marketingmassnahmen und das investierte Geld möglichst effektiv sein sollen, dann ist es sinnvoll, bereits bei der Planung Bewertungskriterien festzulegen, diese im Nachgang zu bewerten und die nötigen Anpassungen für das nächste Mal daraus abzuleiten. Einfache Fragen wie: „Was möchte ich quantitativ und qualitativ erreichen? Wie kann ich messen, was ich erreicht habe? Wann tue ich was? Was mache ich mit den gewonnenen Erkenntnissen?“, können die Schlagkraft späterer Massnahmen massiv erhöhen.
Planen, umsetzen, kontrollieren, adaptieren
Entgegen der landläufigen Meinung, Marketing sei vor allem kreativ, möchte ich anmerken, dass Kreativität nur einen kleinen Teil des Marketings ausmacht und meist nicht der erfolgskritische Faktor ist. Marketing ist ein strukturierter, mehrstufiger Prozess, den man sowohl planen wie auch kontrollieren kann und der der Erreichung eines Ziels dient. Deshalb ist es auch so wichtig, dass das Ziel klar formuliert wird, denn nur dann kann auch beurteilt werden, wie erfolgreich oder eben nicht eine Massnahme war und was man beim nächsten Mal besser machen kann.
Konnten wir dich inspirieren?
Über Kommentare und Anregungen freuen wir uns sehr!
© Marc Hagmann